Egon Petermann
Als „Zigeuner“ erfasst, in Auschwitz ermordet
Egon Petermann wird am 28. Februar 1930 in Berlin geboren. Dort verhaftet ihn die Kriminalpolizei am 5. März 1943 und lässt ihn nach Auschwitz-Birkenau deportieren. Die SS überstellt ihn im August 1944 zur Zwangsarbeit nach Buchenwald. Doch für die kräftezehrende Arbeit ist der 14-jährige Junge zu schwach. Deshalb wird er am 25. September 1944 auf die Liste für einen Vernichtungstransport nach Auschwitz gesetzt. Auf dieser Deportationsliste befinden sich auch Willy Blum und dessen zehnjähriger Bruder Rudolf.
Vermutlich wird Egon Petermann kurz nach seiner Ankunft in den Gaskammern von Auschwitz-Birkenau ermordet.
Erzwungene Fotografie von Egon Petermann durch die „Rassenhygienische Forschungsstelle“, um 1940.
Das Reichgesundheitsamt ließ Sinti und Roma ab dem Jahr 1937/38 durch die Polizei zu sogenannten Rassegutachten vorladen. Die erstellten Listen wurden später für die Deportationen in die KZs verwendet.
(Bundesarchiv Berlin)
Häftlingspersonalbogen des KZ Buchenwald für Egon Petermann, 3. August 1944.
Im Zuge der Auflösung des „Zigeuner-Familienlagers“ in Auschwitz-Birkenau wurde Egon Petermann am 3. August nach Buchenwald überstellt. Der schwarze Stempel am unteren rechten Rand verweist auf seine Deportation zurück nach Auschwitz am 26. September 1944.
(Arolsen Archives)
Vermerk der Arbeitsverwaltung des KZ Buchenwald, 8. August 1944.
Von 918 Sinti und Roma aus Auschwitz, die am 3. August 1944 in Buchenwald eintrafen, waren mehr als 300 unter 18 Jahre alt. Fast alle Älteren wurden nach Mittelbau-Dora überstellt. Die jüngsten Häftlinge blieben in Buchenwald. Sie wurden wenige Wochen später nach Auschwitz zurückgebracht und ermordet.
(Thür. Hauptstaatsarchiv Weimar)
Deportationsliste für den 26. September 1944 vom KZ Buchenwald in das KZ Auschwitz, 25. September 1944.
Nummer 88 auf der Liste von 200 Personen ist der Häftling mit der Nr. 74728: Egon Petermann. Auf der selben Deportationsliste stand zuvor auch Stefan Jerzy Zweig, dessen Name gestrichen und durch den Sinto Willy Blum ersetzt worden war.
(Arolsen Archives)